Professionelle Strategien bei Erwachsenen und Kindern

Workshop mit Torsten Glas

Irrationale Angst und Panikreaktionen als psychopathologische Phänomene spielen im gesamten Patientengut der zahnärztlichen Praxis eine wichtige Rolle. Leider werden Handlungsstrategien hierfür nur im Rahmen postgradualer Weiterbildungen angeboten. Nicht alle Kolleginnen und Kollegen wollen oder können sich die Zeit nehmen, derartige Veranstaltungen zu besuchen. Dabei sind die Angstphänomene häufig Ausdruck einer einfach zu therapierenden, mentalen Dysbalance, bei denen die Zahnärzte leicht intervenieren könnten.

In dem Vortrag wird eine ganz persönliche, über 25-jährige Erfahrung als Oralchirurg bezüglich dieses Themas mit Erwachsenen und Kindern in einer sehr systematischen Struktur skizziert. Der Referent lässt seine zusätzhlichen Kenntnisse aus Bühnenerfahrung (Musiktheater, Stimmphysiologie, Sinnstäuschung/Zauberkunst) und Suggestiv- bzw. Hypnosetechniken einfließen. Die Begriffe Unbewusstes, Unterbewusstsein und Bewusstsein werden mit praktikablen hierarchisierenden Bedeutungslauslegungen versehen und in einen Zusammenhang mit Ängsten, Furcht, Phobie und Panik gebracht.

Auf unterhaltsame Weise werden aus aktuellen psychologischen, neurobiologischen und philosophischen Erkenntnissen adjuvante, psychotherapeutische Interventionen für die zahnärztliche Praxis abgeleitet. Es wird konkret erläutert, wie durch den Zahnarzt therapierbare Phobiker erkannt werden können. In den Therapieempfehlungen spielen die sog. „Kurzzeitverfahren“ die größte Rolle. Sie können eine schnelle Veränderung der subjektiven Wahrnehmung von Sachverhalten initiieren, die auf patientenseitige Lösungsorientierung fokussieren.

Es werden wichtige Kommunikationstechniken und deren gezielter Einsatz erläutert. Die unterschiedliche Herangehensweise bei Kindern und Erwachsenen wird begründet und erläutert. Immer wird großer Wert auf schnell umsetzbares Wissen gelegt. Zur positiven Verankerung eines Zahnarztbesuches demonstriert der Autor seine eher unkonventionellen Belohnungsgeschenke für Kinder. Es werden dabei amüsante Beispiele einschließlich kleiner Zauberkunststücke angeführt, die zur Nachahmung in der eigenen Praxis Anregung sein sollen.

Im Fokus steht dabei immer eine sofort umsetzbare Praktikabilität.

Referent

Dr. Torsten Glas, Fachzahnarzt für Oralchirurgie

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