Workshop mit Josefine Nagy
Neurologische Forschungen zeigen ein neues Bild des Gedächtnisses. Es ist nicht vergangenheits-, sondern zukunftsorientiert. Mit dem neuen Wissen kann man jetzt gezielter vorgehen, z.B. mit der Musterunterbrechung. Der Hypnosezahnarzt kann die Behandlung nun schneller und wirksamer machen.
Wie funktioniert eigentlich unser Gedächtnis? Warum ist das Wissen um den Vorgang der Erinnerungsspeicherung so wichtig für die Hypnose?
Gerade der Hypnosezahnarzt sieht sich der Aufgabe gegenüber, negative Erlebnisse und Erinnerungen seiner Patienten in gute Erfahrungen zu verwandeln, bzw. das vorher Erlebte durch positive Trance unwichtig erscheinen zu lassen. Nicht nur Phobiker, sondern auch Patienten mit Würgereiz oder vor allem Kinder sind hier die Zielgruppe.
Doch unser Gedächtnis ist für so viele psychologischen Probleme verantwortlich: Ob nun verdrängt oder ausgelebt, unsere Erinnerungen sind komplexer als wir annehmen und der Vorgang, mit dem sie gespeichert werden, lässt sich kaum entwirren.
Neueste neurologische Forschungen lassen unser Gedächtnis in ganz neuem Licht erscheinen: Der Vorgang der Einspeicherung von Erlebtem ist eigentlich nur eine Kombination von Schnappschüssen. Je nach Situation holt unser Gehirn diese Versatzstücke wieder hervor und setzt sie jedes Mal wieder neu zusammen. So entsteht immer ein neues, stimmiges Bild, das uns hilft, die gegenwärtige Situation zu bewältigen. Gleichzeitig wird der Boden für zukünftige Erfahrungen bereitet: Das Gedächtnis als Zukunftsplaner.
Für den Hypnosezahnarzt ist es wichtig zu wissen, unter welchen Umständen sein Patient Ängste, also schlechte Erinnerungen, gespeichert hat. Oder wie andere Erfahrungen die Gegenwart und die Zukunft bestimmten. Nur so kann er helfend, bzw. heilend eingreifen und das Gedächtnis verändern. Denn Erinnerungen sind nicht in Stein gemeisselt, sondern flexibel.
Um dieses Ziel zu erreichen eignet sich das Prinzip der Musterunterbrechung besonders gut. Das Gelernte kann durch außergewöhnliche Abweichungen plötzlich eine veränderte, aber gleichzeitig auch vertiefte Erinnerungsspeicherung induzieren.
In diesem Kurs soll Theorie und Praxis anschaulich und gut verständlich vermittelt werden. Ziel ist es, dem Praktiker einfache und wirkungsvolle Methoden für die tägliche Behandlung in die Hand zu geben.
Referentin
Josefine Nagy, Zahnärztin